Schreiben nach Gehör

VORSTOSS

Motion der SVP-Fraktion (Sprecherin Stefanie Köpfli, Arni) vom 23. September 2025 betreffend korrektes Schreiben in der Volksschule

Im Aargau wir immer noch Schreiben nach Gehör praktiziert.

Text:

Der Regierungsrat wird beauftragt, sicherzustellen, dass die Rechtschreibung (z.B. Orthografie, Grammatik und Interpunktion) an der Volksschule konsequent geübt und eingefordert wird. Lautgetreues Schreiben sowie das Schreiben nach Gehör sollen abgeschafft werden.

Begründung:

Die Kinder schreiben bei den ersten Schreibversuchen natürlicherweise sogenannt "lautgetreu". Problematisch ist, wenn die Schülerinnen und Schüler nicht von Beginn an auf die korrekte Schreibweise hingewiesen werden, bzw. das lautgetreue Schreiben toleriert wird.

Nationale Vergleichsstudien1 verdeutlichen, dass die Deutschkompetenzen der Schülerinnen und Schüler in den letzten Jahren deutlich abgenommen haben. Zunehmend schliessen Jugendliche die obligatorische Schulzeit mit unzureichenden Lese- und Schreibfähigkeiten ab.

Aktuell wird an verschiedenen Schulen noch immer das lautgetreue Schreiben und ebenfalls das Schreiben nach Gehör praktiziert bzw. bis in die hohen Stufen toleriert. Dies bedeutet, dass im Zyklus 1 (also bis und mit Ende der 2. Klasse und darüber hinaus) an einigen Schulen kaum ein Augenmerk auf Orthografie gelegt wird. An den entsprechenden Schulen lernen die Kinder daher bis zum 9. Altersjahr zwar Schreiben, aber der Richtigkeit wird keine Beachtung geschenkt. Mit dem Argument, dass sich Korrekturen demotivierend auf die Lernenden auswirken, werden Korrekturen dem Elternhaus teilweise sogar explizit untersagt.

Dies hat zur Folge, dass sich die Schüler über Jahre eine falsche Schreibweise aneignen und damit ein falsches Schriftbild einprägen. Diese tief eingebrannte Schreibweise später zu berichtigen, ist mit grossem Aufwand seitens der Schüler verbunden. Die Erfahrung zeigt zudem, dass die Kinder sehr wohl korrekt schreiben möchten und an der korrekten Schreibweise intrinsisch interessiert sind.

Hinzu kommt, dass in gewissen Familien der Mangel aus dem Schulunterricht in Bezug auf die Orthografie nicht behoben werden kann. Teilweise, weil beide Elternteile beruflich stark eingebunden sind und die zeitlichen Ressourcen für die Begleitung der Hausaufgaben nicht reichen oder weil die Eltern eine andere Muttersprache haben und daher die deutsche Grammatik und Orthografie nicht ausreichend beherrschen.

An den Primarschulen herrscht Wildwuchs in Bezug auf lautgetreues Schreiben. Einige Schulen legen grossen Wert auf die korrekte Schreibweise und korrigieren bereits von Anfang an die Fehler – andere Schulen beginnen, wie beschrieben erst langsam mit Korrekturen ab der 3. Klasse teilweise sogar erst ab der 4. Klasse. Wenn die Schüler aus unterschiedlichen Schulen sich später in der Oberstufe mischen, ist das Sprachniveau sehr unterschiedlich und bereits problematisch.

Diktate werden an Schulen mit lautgetreuem Schreiben in der Regel nicht mehr durchgeführt. Für diese Schüler ist es kaum möglich, genügend Übung für ein solides Schreibniveau zu erlangen.

Erschwerend kommt hinzu, dass Schülerinnen und Schüler früh eine erste Fremdsprache und kurz darauf eine zweite Fremdsprache lernen, bevor die deutsche Rechtschreibung vertieft wurde.

Fazit: Das lautgetreue Schreiben soll an in der Volksschule durch korrektes Schreiben abgelöst werden. Dazu sind beispielswiese auch wieder vermehrt Diktate durchzuführen und auf Fehler ist hinzuweisen.

Ste Kop

Grossrätin im Kanton Aargau - Politische Seite einer SVP Frau im Grossen Rat.

https://www.Stefanie-kopfli.com
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Fremdsprache an der Primarschule